Ratgeberbücher boomen seit langem. Nur nicht zum Thema Wechseljahre und entspanntes Älterwerden – dazu gab es im Buchhandel bis vor einigen Jahren ganz wenig zu finden. Inzwischen ist das zum Glück anders. Und immer neue Bücher kommen nach… Neben reinen Sachbüchern findet ihr hier auch inspirierende Anregungen zum entspannten Älterwerden.

Guide durch die Wechseljahre
Viele Frauen wünschen sich in den Wechseljahren eine ganzheitliche, naturheilkundliche Behandlung ihrer Beschwerden. Saskia Straße von Ridder ist Heilpraktikerin und hat sich der Frauengesundheit verschrieben. In ihrem „Guide durch die Wechseljahre“ fasst sie ihre Erfahrungen zusammen; ergänzt wird ihr Wissen durch die Ernährungsberaterin und Medizinjournalistin Claudia Rieß. Beide sind selbst um die 50 und gerade mittendrin im Wechsel. Vieles von dem, worüber sie schreiben, erleben sie Tag für Tag persönlich.
Zu jedem menopausalen Beschwerdekomplex – wie etwa Blutungsstörungen, Hitzewallungen oder Herz-Kreislauf-Probleme – haben die beiden Autorinnen eine Fülle von Tipps und naturheilkundlichen Heilmitteln parat. Darunter sind sowohl Ernährungsempfehlungen als auch pflanzliche Arzneimittel, Bachblüten, ayurvedische Kräuter und homöopathische Komplexmittel. Der Selbsthilfe-Guide ermutigt die Leserinnen, Neues auszuprobieren und aus der großen Auswahl das Passende für sich zu finden. Dass dafür manchmal Geduld erforderlich ist und nicht jedes Heilmittel bei jeder Frau gleich gut wirkt, wird dabei nicht verschwiegen. Auch ein Kapitel über das Für und Wider einer Hormontherapie fehlt nicht. Hilfreich finde ich auch die Erklärungen zur Bedeutung der Hormone und den Symptomen, die ihr Mangel oder Überschuss verursachen kann.
Kurzum: Der „Guide durch die Wechseljahre“ ist ein nützlicher Ratgeber für jede Frau in der Perimenopause – besonders für diejenigen, die keine Hormone nehmen wollen oder können.
Saskia Straße von Ridder, Claudia Rieß: Guide durch die Wechseljahre – ganzheitlich, natürlich, selbstbestimmt. 272 Seiten, Softcover, Riva Verlag 2023. ISBN 978-3-7423-2405-4 (18,00 Euro)

Sechs Superkräfte für Ihr Leben
Superkräfte, mit denen wir ein glücklicheres, selbstbestimmteres Leben führen können – wer wünscht sich die nicht? Wir haben sie bereits, meint die Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Nathali Klingen: „Wir müssen sie lediglich ein bisschen kultivieren.“ In ihrem Buch stellt sie die sechs psychischen Superkräfte, die auf dem wissenschaftlich gut erforschten Ansatz der „Akzeptanz- und Commitment-Therapie“ (ACT) beruhen, mit vielen Übungen vor.
Im Gegensatz zu vielen anderen Psycho-Ratgebern geht es dabei nicht um Selbstoptimierung. Sondern vielmehr darum, unser Leben im Innen und Außen mit allen Facetten anzunehmen. Und herauszufinden, wie wir uns darin wohler fühlen können. Ein sehr entspannender Ansatz, finde ich. Tatsächlich sind die meisten der sechs Superkräfte – wie etwa Achtsamkeit, Akzeptanz und Wertekompetenz – keine Unbekannten. Wie wir sie einzeln trainieren und wie sie im Zusammenspiel unser Leben beeinflussen können, zeigt die Autorin im Detail auf. Hilfreich sind die Audio-Dateien, die man sich dazu von ihrer Website herunterladen kann. Auch wenn ich einiges in der Theorie schon kannte, habe ich aus der Zusammenstellung und den praktischen Übungen doch viele wertvolle Anregungen für mein eigenes Leben gezogen.
Nathali Klingen: Sechs Superkräfte für Ihr Leben. 182 Seiten, broschiert, Verlag Klett-Cotta 2023. ISBN 978-3-608-86082-5 (20,00 Euro)

Adieu Elternhaus
Auch das ist ein Thema, das viele in der Lebensmitte beschäftigt: Die eigenen Eltern werden spürbar älter, manchmal pflegebedürftig – und es ist absehbar, dass sie von uns gehen. Neben der Trauer über den Verlust erwartet uns dann oft ein ganz praktisches Problem: die Auflösung des Elternhauses. Wie man dabei sinnvoll vorgeht, welche rechtlichen Schwierigkeiten auftauchen können und wie man angesichts des schier unüberwindlichen Bergs an Arbeit mit seinem eigenen Gefühlschaos zurechtkommt, hat Christina Erdmann in ihrem Ratgeberbuch „Adieu Elternhaus“ zusammengefasst.
Obwohl das Thema für mich zum Glück im Moment noch nicht aktuell ist, empfinde ich es als beruhigend, dass ich auf so eine Hilfe zurückgreifen kann, wenn es so weit ist. Beim Lesen habe ich mich an der Hand genommen gefühlt. Vom ersten Blick in die leeren Wohnräume bis zur Übergabe an den Makler oder neuen Besitzer erläutert Erdmann genau, was in diesem Moment wichtig ist. Für die einzelnen Schritte hält sie hilfreiche Checklisten parat, weist auf emotionale und bürokratische Stolperfallen hin. Schön finde ich vor allem, wie sie auf die Gefühlslage der Hinterbliebenen eingeht. Die Autorin vermittelt den Eindruck, dass sie die Situation gut kennt und weiß, welche Probleme auf einen zukommen. Schließlich begleitet die Diplom-Pädagogin dem Klappentext zufolge schon seit Jahren Angehörige der Babyboomer-Generation als Coach beim Auflösen des elterlichen Zuhauses. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr Buch die schwierige Aufgabe, die irgendwann auf die meisten von uns zukommt, ein bisschen einfacher macht.
Christina Erdmann: Adieu Elternhaus. 240 Seiten, Rowohlt Taschenbuch Verlag 2023. ISBN 978-3-499-01317-1 (16,00 Euro)

Jetzt erst recht!
Neue Frauen braucht das Land! Also: neue alte. Vorbilder, die uns zeigen, dass man auch mit 70, 80 oder 90 Jahren noch neue Herausforderungen suchen und sein Leben neu ausrichten kann. Die uns vorleben, wie bunt, erfüllend und lustvoll das Alter ist.
In „Jetzt erst recht“ hat Elke Vesper 18 inspirierende Frauen zwischen 60 und 100 Jahren porträtiert. Starke Frauen, die durch viele Höhen und Tiefen gegangen sind, lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Es sind bekannte Persönlichkeiten darunter – etwa die ehemalige Landesbischöfin Margot Käßmann oder die Holocaustüberlebende Esther Bejarano, die mit 90 noch mit einer Rap-Band auf der Bühne rockte. Nicht minder interessant sind die Lebensgeschichten der ganz „normalen“ Frauen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen. Sie alle verwirklichen nach der Menopause lang gehegte Träume, verlassen ausgetretene Pfade und pfeifen auf Rollenklischees. Keine ist mit der anderen vergleichbar – und doch wird deutlich, was sie eint: der Mut zur Veränderung, der Glaube an die innere Kraft und das Wissen um den eigenen Wert. Viele haben sich diese Eigenschaften erst im Laufe ihres Lebens mühsam erarbeitet.
Für mich ein sehr inspirierendes Buch, das mich angeregt hat, wieder einmal über meine Träume und Lebensziele nachzudenken. Mich weniger damit zu beschäftigen, was mir beim Älterwerden vielleicht verlorengeht, sondern die vielen Möglichkeiten zu sehen, die das Leben in jedem Alter bietet. Ich finde: Wir brauchen solche „Role Models“ ganz dringend!
Elke Vesper (mit Fotos von Lena Jacobsen): Jetzt erst recht!. 256 Seiten, Klappenbroschur. Knesebeck-Verlag 2023. ISBN 978-3-95728-694-9 (28,00 Euro)
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Das Menopause-Manifest
Wer genug hat von medizinischen Halbwahrheiten und einseitiger Stimmungsmache, findet im „Menopause-Manifest“ eine hervorragende Informationsquelle. „Fakten können Ordnung bringen in das Chaos und die Unsicherheit der Wechseljahre, weil Wissen Ängste zerstreuen hilft und neue Behandlungsoptionen öffnet“, schreibt die amerikanische Gynäkologin Jen Gunter. Und mit Fakten meint sie tatsächlich objektive Fakten: Anders als manch andere hält sie sich streng an das, was wissenschaftlich nachgewiesen ist. Sie erklärt, welche Beschwerden in den Wechseljahren auftreten können, was dagegen hilft und was nicht – alles anhand von Studien akkurat belegt. Auch die Vor- und Nachteile einer Hormontherapie erläutert sie erfrischend rational.
Trotz des enormen Faktenreichtums ist das Buch leicht verständlich geschrieben, humorvoll und stellenweise bissig. Gunter weiß, wovon sie spricht: Sie ist selbst Mitte 50 und hat mit diversen Wechseljahresbeschwerden Bekanntschaft gemacht. Als kämpferische Feministin rechnet sie außerdem gnadenlos mit dem patriarchalischen Bild der Wechseljahre von „verlorener Jugend, Hinfälligkeit und mangelndem Wert“ ab – auch das auf Basis wissenschaftlicher Daten. Allerdings ist nicht alles, was für die USA gilt, eins zu eins auf den europäischen Raum übertragbar. Die apothekenformulierten Hormonrezepturen beispielsweise, an denen Gunter kein gutes Haar lässt, spielen in Deutschland kaum eine Rolle. Ein bisschen schade finde ich auch, dass pflanzlichen Arzneimitteln nur wenig Platz eingeräumt wird, weil deren Markt in den USA (anders als bei uns) kaum kontrolliert ist. Insgesamt ist das „Menopause-Manifest“ aber in meinen Augen eines der objektivsten und umfassendsten Bücher, die zum Thema bisher erschienen sind.
Dr. med. Jen Gunter: Das Menopause-Manifest. Meine Zeit der Stärke. 464 Seiten, Klappenbroschur. Südwest-Verlag 2022. ISBN 978-3-517-10087-6 (22,00 Euro)
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Anleitung für dein Leben
Eine Anleitung für mein Leben? Die brauche ich nicht – ich weiß schließlich selbst am besten, was gut für mich ist. Oder? Kämpfe ich nicht immer wieder mit den gleichen Problemen, mit Unsicherheit, Selbstzweifeln und einem stets dazwischenfunkenden inneren Kritiker? Wieviel davon bin wirklich ich – und wieviel ist ein Produkt meines Umfelds und der Erfahrungen aus meiner Kindheit?
Antworten auf diese und viele andere Fragen will dieses Buch geben. „Alles, was du wissen musst, um dich selbst besser zu verstehen und glücklich zu werden“, lautet der Untertitel, der mich deutlich mehr anspricht als der eigentliche Titel. Die britische Psychotherapeutin Dr. Sophie Mort vermittelt im ersten Teil psychologisches Basiswissen darüber, wie wir uns zu dem Menschen entwickelt haben, der wir sind. Auch wenn sich kaum grundlegend neue Erkenntnisse darin verbergen, hat die einfache und kompakte Zusammenstellung bei mir doch einige Aha-Momente ausgelöst. Im zweiten Teil geht’s darum zu erkennen, was uns daran hindert, belastende Lebensumstände zu verändern. Und der dritte Abschnitt enthält hilfreiche Methoden und Techniken, diese Hemmnisse zu überwinden.
Die Wechseljahre sind für viele Frauen ein Anlass, ihr bisheriges Leben zu überdenken und sich neu zu orientieren. Die Fragen „Wer bin ich?“ und „Was brauche ich, um glücklich zu sein?“ kann ein Buch natürlich nicht beantworten. Wertvolle Anregungen zum Nachdenken und Tipps zur Umsetzung von Veränderungen bietet die „Anleitung für dein Leben“ aber durchaus. Was mir besonders gefällt, ist die emphatische und lebensnahe Ausdrucksweise der Autorin. Sie macht das Lesen trotz des anspruchsvollen Stoffs zum Vergnügen. Nur: Mit dem Lesen allein ist es nicht getan. Die Umsetzung ist ohne professionelle Hilfe schon schwieriger…
Dr. Sophie Mort: Anleitung für dein Leben. Alles, was du wissen musst, um dich selbst besser zu verstehen und glücklich zu werden. 528 Seiten, Klappenbroschur. Penguin Verlag 2022. ISBN 978-3-442-31648-9 (20,00 Euro)

Die gereizte Frau
Dieses Buch ist schon lange überfällig. In „Die gereizte Frau“ räumt die Journalistin und Autorin Miriam Stein mit vielen Vorurteilen rund um die Wechseljahre auf. Ausgehend von ihren eigenen Symptomen, die sie mit Anfang 40 völlig unvorbereitet erwischt haben, nimmt sie uns mit auf eine Reise durch den Perimenopausen-Kosmos. Sie seziert das gesellschaftliche Bild der Wechseljahre, das sich auch im 21. Jahrhundert noch vorwiegend an patriarchalen Strukturen orientiert. Dabei lässt sie zahlreiche Expertinnen zu Wort kommen und erzählt freimütig von ihren persönlichen Erfahrungen. Blutklumpen in der Toilette, Heißhungerattacken, unterdrückte Wutanfälle und Haare an den falschen Stellen – oft genug habe ich mich in ihren Beschreibungen selbst wiedererkannt.
Obwohl das Buch durchaus intellektuellen Anspruch hat, liest es sich äußerst unterhaltsam und witzig. Quasi nebenbei bekommt man etwas medizinisches Wissen über die Wechseljahre mit und erfährt, was der Autorin gegen ihre Beschwerden geholfen hat. Was mir besonders gefällt: Miriam Stein verbreitet keine Dogmen und behauptet nicht, sie hätte der Weisheit letzten Schluss gefunden. Sie übt Kritik und äußert Lösungsvorschläge – in erster Linie aber stellt sie Fragen und regt zum Nachdenken an. Für mich eines der besten Bücher über die Wechseljahre.
Miriam Stein: Die gereizte Frau. Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat. 256 Seiten, Klappenbroschur. Goldmann Verlag 2022. ISBN 978-3-442-31648-9 (18,00 Euro)

Bring dich selbst zum Leuchten – Schönheit im Alter
„Ich finde Menschen dann schön, wenn sie etwas in mir bewegen. Wenn das Innen im Außen strahlt.“ Greta Silver spricht mir aus dem Herzen – aber sowas von. Und sie sagt das nicht nur: Die 74-jährige Youtuberin und Podcasterin ist selbst das beste Beispiel dafür, dass Schönheit viel mehr ist als ein ebenmäßiges Gesicht. Schon seit einigen Jahren bewundere – und beneide – ich sie für die Lebenslust und Energie, die sie ausstrahlt.
Mit ihrem neuen Buch will sie Frauen ermuntern, ihre eigene innere Schönheit zu erkennen und zum Leuchten zu bringen. Im ersten Teil geht es deshalb darum, die eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen, zu entdecken, wer man wirklich ist und was das Herz hüpfen lässt. Anhand von ein paar Fragen und Tipps sein ganzes Leben auf den Prüfstand zu stellen und neu auszurichten, ist sicher schwierig – aber ein paar wertvolle Anregungen gibt sie doch. Ausreichend Platz für eigene Notizen ist auch vorhanden. Ein Workbook sozusagen, das einlädt, es immer wieder einmal zur Hand zu nehmen.
Neben dem inneren Licht geht´s dann noch um gesunde Ernährung, Bewegung, Körperpflege und Kosmetik. Alles garniert mit praktischen Tipps, einfachen Rezeptideen und Gretas persönlicher Erfahrung. Nicht alles hält streng wissenschaftlichen Kriterien stand – dafür ist es lebensnah. Greta erinnert uns daran, sich nicht mit anderen zu vergleichen, den eigenen Körper als Freund zu sehen, der dieses Leben überhaupt erst ermöglicht: „Verliebe dich in dich, in dein Äußeres, so, wie es ist.“ Auch das könnte aus meiner Feder stammen…
Greta Silver: Bring dich selbst zum Leuchten – Schönheit im Alter. 144 Seiten, gebunden. Rowohlt Taschenbuch Verlag 2022. ISBN: 978-3-499-00818-4

In voller Blüte
Kein Ratgeberbuch, sondern ein sehr inspirierender Bildband: „Jede Frau sollte sich bei ihrer Reise zu sich selbst mit Lehrerinnen umgeben, die diesen Weg bereits gegangen sind. Es ist Zeit für uns Frauen, unser Wissen in die Welt zu bringen; zukünftige Generationen werden es brauchen“, sagt die Fotografin Denise Boomkens. In ihrem Buch „In voller Blüte“ porträtiert sie über 100 Frauen zwischen 40 und 100 Jahren – jenseits von gängigen Schönheitskriterien, ständigem Vergleich und ewigem Jugendwahn. Es sind Frauen wie du und ich: dick und dünn, hell- und dunkelhäutig, flippig oder spießig, aus unterschiedlichen Schichten und verschiedenen Ländern. Was sie schön macht, ist ihre Einzigartigkeit und ihr Selbstbewusstsein.
All diese Frauen erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen, was sie über das Leben gelernt haben und wie sie das Älterwerden erleben. Sie berichten von Diskriminierungen aufgrund des Alters, von Hitzewallungen und Alterskrankheiten – aber eben auch von neuer Freiheit und Lebensfreude. Das zu sehen und zu lesen, ist Balsam für die Seele. Ein inspirierender Gegenpol zu all den makellosen Schönheiten, die uns in den sozialen und traditionellen Medien sonst begegnen.
Denise Boomkens zeigt uns, wie es aussehen kann, wenn wir zu unseren „unperfekten“, alternden Körpern und Gesichtern stehen. Ihr Porträts sind ein Vorbild für gelassenes Älterwerden. Das perfekte Geschenk und eine wertvolle Inspiration für Frauen jeden Alters.
Denise Boomkens: In voller Blüte. Gelassen und schön – Die Kunst des Älterwerdens. 272 Seiten, gebunden. Knesebeck-Verlag 2022. ISBN 978-3-95728-616-1
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Wechseljahre – Ich dachte, ich krieg das nicht!
Diana Helfrich ist Apothekerin und Journalistin, unter anderem als Gesundheitsexpertin bei „Brigitte Woman“. Auch als Bloggerin und auf Instagram ist sie als „Die Apothekerin Ihres Vertrauens“ unterwegs. Logisch, dass ich auf ihr Buch „Wechseljahre – Ich dachte, ich krieg das nicht!“ besonders gespannt war. Und ich wurde nicht enttäuscht: Meisterhaft schafft die Autorin den Spagat zwischen unterhaltsamer Lektüre und fachlich fundierter Wissensvermittlung. Sie klärt über die körperlichen Veränderungen in den Wechseljahren auf, spricht gelassen auch über vermeintlich „peinliche“ Beschwerden und gibt allerlei praktische Tipps. Sehr gut gefällt mir, dass sie dabei immer auf dem Boden der Wissenschaft bleibt. Trotzdem geht sie auch auf schulmedizinisch umstrittene Dinge wie den Säure-Basen-Haushalt und traditionelle Hausmittel ein und erläutert ihre Einschätzung dazu.
Die Hormontherapie ist natürlich auch bei ihr ein wichtiges Thema. Sie vermeidet es aber, sich auf eine Seite zu schlagen, sondern listet detailliert die Pros und Kontras auf – sauber recherchiert anhand von wissenschaftlichen Studien und medizinischen Leitlinien. Dazwischen lässt sie betroffene Frauen selbst zu Wort kommen, die von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit den Wechseljahren erzählen. Wem die geballten Informationen in diesem Buch noch zu wenig sind, der findet im Anhang eine ausführliche Quellenliste mit vielen Links für die eigene Recherche. Für mich ganz klar eines der besten Bücher zum Thema und eine eindeutige Leseempfehlung!
Diana Helfrich: Wechseljahre – Ich dachte, ich krieg´ das nicht. 256 Seiten. Mosaik-Verlag 2021. ISBN: 978-3-442-39385-5

Ach, Meno! Eine Wechseljahresberaterin macht Mut
Ellen Cornely-Peeters ist eine der wenigen Wechseljahresberaterinnen in Deutschland und begleitet in ihrer Praxis seit mehr als zwölf Jahren Frauen durch die Zeit der Hormonumstellung. In ihr Buch „Ach Meno“ lässt sie viel Erfahrung aus Gesprächen mit ihren Klientinnen und aus ihren eigenen Wechseljahren mit einfließen. Cornely-Peeters vertritt die Überzeugung, dass nicht die Wechseljahre selbst das eigentliche Problem darstellen, sondern die große Verunsicherung, die damit einhergeht. Gut finde ich ihre ganzheitliche Sichtweise: Sie geht auf schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten ebenso ein wie auf komplementäre Ansätze, ohne dabei jedoch ins Esoterische abzudriften. Und sie setzt sich sehr für einen Perspektivenwechsel ein, für einen positiven Blick auf die Wechseljahre und auf das Älterwerden. Für den lockeren, bisweilen etwas flapsigen Sprachstil zeichnet die Journalistin Ulrike Bremm verantwortlich. Mehr als einmal dachte ich beim Lesen, das hätte genauso auch aus meiner Feder geflossen sein können: „Die Wechseljahre sind eine Chance, unserem Leben noch einmal eine neue Richtung zu geben. Die Zeit, unsere ureigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen. Zu überlegen, was noch auf unserer Bucket List steht, und bisher unerfüllte Lebensträume endlich Wirklichkeit werden zu lassen.“ Jawoll!
Ellen Cornely-Peeters, Ulrike Bremm: Ach Meno! Eine Wechseljahres-Beraterin macht Mut. 352 Seiten. KiWi-Taschenbuch 2021, ISBN: 978-3-462-00118-1

Woman on Fire
Unser Bild von der Perimenopause ist hoffnungslos veraltet und benötigt dringend ein Makeover, sagt Sheila de Liz. Da stimme ich ihr voll und ganz zu. Ein bisschen schade finde ich allerdings, dass für „Deutschlands beliebteste Frauenärztin“ zu diesem Makeover auf jeden Fall eine bioidentische Hormontherapie gehört. Wer über eine Hormonbehandlung nachdenkt, erfährt hier viel Wissenswertes. Aber auch Frauen, für die das nicht in Frage kommt, können sich zumindest in unterhaltsamer Weise über die Wechseljahre informieren.
Sheila de Liz: Woman on Fire. 288 Seiten. Rowohlt Polaris 2020. ISBN: 978-3-499-00317-2