Wie mir Pralinen helfen, mich gesund zu ernähren

Ich hasse Diäten. Ganz abgesehen davon, dass ich sie sowieso nie durchhalte – ich finde, die meisten Ernährungsvorschriften sind kontraproduktiv. Denn was passiert, wenn du dauernd denkst, ich darf keine Schokolade, keine Kohlenhydrate, kein Fett oder nur Rohkost essen? Genau: Du willst genau das, was verboten ist, du gierst nach Süßigkeiten oder Schweinebraten.

Statt auf feste Regeln setze ich auf intuitive Ernährung: Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Körper weiß, was er braucht. Die Schwierigkeit ist nur, das auch zu merken. Aber wenn man ein bisschen in sich hineinhorcht, spürt man es meistens: Heute habe ich vielleicht Lust auf knackiges Gemüse, morgen auf Milchreis oder Spaghetti Bolognese. Und manchmal eben auch auf Schokolade. Denn gute Ernährung hat viel mehr Dimensionen als nur die Zufuhr von genügend Vitaminen, Mineralstoffen und Energie. Gute Ernährung, die die Bedürfnisse von Körper UND Seele befriedigt, hat ganz viel mit Genuss zu tun.

Essen ist Typsache

Mein Schlüsselerlebnis dazu hatte ich vor etwa 20 Jahren, als ich durch Zufall bei einem Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gelandet bin. Der hat mich angeschaut und gesagt: „Sie sind ein kalter, feuchter Typ.“ Vielen Dank auch, sehr charmant, dachte ich. Seine Erklärung leuchtete mir aber ein: Salat und Rohkost tun mir nach TCM nicht gut, entziehen mit zu viel Wärme. Jahrelang hatte ich mit Widerwillen Salat gegessen, weil er ja angeblich soo gesund ist. Heute genieße ich stattdessen lieber Gemüse – gedünstet, gebraten oder gegrillt. 

Das ist nur ein Beispiel, dass unserem Körper nicht immer guttut, was Ernährungsweisheiten als das Nonplusultra anpreisen. Was für den einen richtig und wichtig ist, kann dem anderen unter Umständen sogar schaden. Aber alles, was wir wirklich mit allen Sinnen genießen, erfüllt bestimmte Bedürfnisse – mal mehr die des Körpers, mal mehr die der Seele. 

Unser Körper weiß, was er braucht

Ich vertraue meinem Körper. Und ich achte darauf, dass ich mich gut fühle. Esse ich zu viel oder etwas, das ich nicht vertrage, leidet mein Wohlbefinden – und das versuche ich zu vermeiden. Wirklichen Genuss verschaffen vor allem hochwertige, gesunde Lebensmittel. Also Essen ohne viele Zusatzstoffe, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau, Nüsse und Samen, nicht zu viel tierisches Fett, ab und zu vielleicht ein Stückchen Fleisch aus ökologischer Tierzucht… 

Manchmal braucht aber meine Seele etwas, was nicht unbedingt den Anforderungen an gesunde Ernährung genügt: den zarten Schmelz von Schokolade im Mund, das herb-süße Aroma von Kakao. Diese Gelüste stille ich am liebsten mit Pralinen von meiner Lieblings-Confiserie. Davon kostet zwar eine so viel wie eine ganze Tafel Schokolade aus dem Supermarkt, dafür sind sie an Genuss nicht zu überbieten. Eine oder zwei reichen, um mein Bedürfnis zu befriedigen und mich glücklich zu machen. 

Nur wenn ich esse, was ich im Moment gerade brauche, kann Nahrungsaufnahme wirklich ein rundum befriedigendes Gefühl hinterlassen. Dann brauche ich nicht eine ganze Tafel Schokolade oder noch mehr Süßigkeiten. Und später habe ich wieder umso mehr Appetit auf Gemüse und andere gesunde Sachen. 

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