Rezept: Bärlauch-Käsespätzle

Magst du Bärlauch auch so gerne wie ich? Ich freue mich schon das ganze Jahr darauf, dass bei uns endlich wieder diese leckeren und super würzigen Bärlauch-Käsespätzle auf den Tisch kommen. Solange die grünen, nach Knofi duftenden Blätter Saison haben, fahre ich mindestens einmal pro Woche zu meiner geheimen Waldlichtung, wo Unmengen an Bärlauch wachsen. Leider dauert es nicht lange, bis er blüht und dann nicht mehr so zart-aromatisch schmeckt. Aber Bärlauch-Junkies wie ich essen ihn auch dann noch.

Bärlauch ist gut für die Gefäße

Bärlauch ist aber nicht nur eine wohlschmeckende Nahrungs- und Gewürzpflanze – die übrigens schon die alten Germanen kannten. Bärlauch zählt auch zu den wichtigsten einheimischen Heilkräutern. Zum einen enthält er viel Vitamin C, was das Immunsystem pusht und die Abwehr von zellschädigenden freien Radikalen fördert. Auch mit Mineralstoffen kann Bärlauch punkten – vor allem mit Kalium, das wichtig für die Herztätigkeit, die Nerven und die Muskulatur ist. Darüber hinaus finden sich im Bärlauch eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen mit gesundheitsfördernder Wirkung. Besonders tun sich hier die schwefelhaltigen Aminosäuren Alliin und Allicin hervor, die auch für den typischen Geschmack und Geruch sorgen. Sie wirken keimhemmend, cholesterin– und blutdrucksenkend, verbessern die Elastizität der Blutgefäße und beugen Blutgerinnseln vor. Die Traditionelle Chinesische Medizin schätzt Bärlauch außerdem als Entgiftung- und Stärkungsmittel für die Gallenblase und die Leber.

Keine Angst vor giftigen Doppelgängern

Besonders in den Wechseljahren, wenn der gefäßschützende Effekt des Östrogens zurückgeht, ist Bärlauch also ein echtes Superfood. Und: Es wächst auch noch direkt vor unserer Haustür, oft sogar als Unkraut im eigenen Garten. Viele trauen sich leider nicht, das saftig-grüne Kraut zu ernten, weil immer wieder vor der Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchenblättern gewarnt wird. Wenn du weißt, worauf du achten musst, kannst du die beiden aber zweifelsfrei unterscheiden:

  • Bärlauchblätter kommen einzeln an einem Stängel aus dem Boden. Beim Maiglöckchen wachsen mehrere Blätter in einer gemeinsamen Blattscheide.
  • Bärlauchblätter haben eine deutliche Mittelrippe, Maiglöckchen nicht.
  • Und last but not least: Bärlauchblätter verströmen beim Zerreiben ihren charakteristischen Knoblauchduft. Allerdings kann dieses Merkmal täuschen, wenn die Finger schon den Geruch von bereits abgezupften Blättern angenommen haben.

Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du Bärlauch inzwischen auch in vielen Supermärkten kaufen. Aber Selbersammeln macht definitiv mehr Spaß, ist billiger – und du bekommst ihn nirgendwo frischer.

Und so geht’ s:

Jetzt aber endlich zum Rezept für die leckeren Bärlauch-Käsespätzle. Du brauchst für vier Personen:

  • etwa 100 g Bärlauch (nach Geschmack, so genau geht’s da nicht)
  • 350 g Mehl (ich nehme gerne eine Mischung aus Dinkel- und Weizenvollkornmehl)
  • 3 Eier
  • 1 TL Salz
  • ca. 80 ml Wasser
  • 200 g Bergkäse, frisch gerieben (oder im Thermomix zerkleinert)
  • Röstzwiebeln nach Geschmack
  • eine Spätzlepresse

Den Bärlauch zusammen mit den Eiern und etwa der Hälfte des Wassers pürieren. Salz und Mehl dazugeben und mit einem Rührlöffel oder der Küchenmaschine (im Thermomix 2:30 min, Knetstufe) so lange bearbeiten, bis der Teig Blasen schlägt, dabei nach Bedarf mehr Wasser zugeben.

Spätzleteig portionsweise durch die Spätzlepresse in kochendes Salzwasser drücken. Mit einer Schöpfkelle herausheben und abwechselnd mit dem Reibekäse und evtl. etwas Salz und Pfeffer in eine Schüssel schichten. Obendrauf eine dünne Schicht Spätzle und abgedeckt noch einmal kurz ziehen lassen. Mit Röstzwiebeln servieren.

Guten Appetit!

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