Mit Pflanzenkraft zu erholsamen Nächten

Schlafstörungen in den Wechseljahren können einem den letzten Nerv rauben. Die durch das Hormonchaos ohnehin schon angekratzte Psyche wird durch Schlafmangel noch mehr strapaziert. Wenn die erholsame Nachtruhe fehlt, fühlen wir uns tagsüber wie gerädert, haben keine Energie und dünne Nerven. Kein Wunder, dass rezeptfreie Schlafmittel zu den meistverkauften Arzneimitteln zählen. Doch die sind alles andere als harmlos. Die Liste der Nebenwirkungen reicht von anhaltender Benommenheit über Herzprobleme bis hin zu Krampfanfällen. Weil sie außerdem abhängig machen können, darf man sie laut Packungsbeilage nicht länger als 14 Tage einnehmen.

Viel besser sind pflanzliche Alternativen. Zwar gibt es nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen, die ihre Wirksamkeit zweifelsfrei beweisen. Das liegt zum Teil jedoch auch daran, dass randomisiert-kontrollierte Studien teuer sind. Für die oft kleinen Phyto-Hersteller lohnen sie sich meist nicht. Außerdem ist die Schlafqualität ein sehr subjektives Kriterium und stark von der Psyche beeinflusst. Deshalb ist meist auch der Placebo-Effekt hoch – was den Nachweis erschwert, dass ein pflanzliches Schlafmittel im Vergleich zum Scheinmedikament eindeutig besser wirkt.

Die besten Heilkräuter für gesunden Schlaf

Viele Frauen schwören auf pflanzliche Mittel, sei es in Form von Tabletten und Kapseln oder als Tee, für eine erholsame Nachtruhe. Man weiß heute auch, dass Pflanzeninhaltsstoffe teilweise an den gleichen Rezeptoren andocken wie synthetische Schlafmittel – ein Beleg dafür, dass sie auch ähnlich wirken.

Wichtig zu wissen ist: Die meisten Pflanzenpräparate helfen nicht sofort. Der volle Effekt zeigt sich in der Regel frühestens nach zwei Wochen – so lange solltest du auf jeden Fall durchhalten. Wenn du nach vier Wochen immer noch nicht besser schläfst, probier einfach das nächste Präparat aus. Ich kenne viele Frauen, die von Baldrian begeistert sind, anderen hilft Lavendel, Johanniskraut oder ein Kombipräparat besser. 

Baldrian

Als wissenschaftlich am besten belegt bei Schlafstörungen gilt die Wirksamkeit der Baldrianwurzel. Die Tagesdosis sollte aber mindestens 400 bis 600 Milligramm betragen. Ist deutlich weniger Trockenextrakt enthalten, kann es sogar zu einer paradoxen Wirkung kommen: Man wird dann unruhig und kann erst recht nicht schlafen.

Hopfen

Hopfenzapfen wirken beruhigend und können bei Ein- und Durchschlafstörungen helfen. In den meisten Studien wurde Hopfenextrakt allerdings nicht als Einzelsubstanz, sondern in Kombination mit Baldrian eingesetzt. Beide Kräuter ergänzen sich offensichtlich in ihrer schlaffördernden Wirkung.

Lavendel

Lavendel wirkt ähnlich stark schlafanstoßend wie Baldrian, außerdem angstlösend und beruhigend. Verwendet werden sowohl die Blüten als auch das ätherische Öl daraus. Letzteres wirkt nicht nur innerlich, sondern auch über die Haut (beim Einreiben) und über die Nase (beim Einatmen des Geruchs). Deshalb kann auch ein Duftsäckchen mit frischen Lavendelblüten oder ein Kissenspray mit ätherischem Lavendelöl die Nachtruhe fördern. Wenn du den Geschmack von Lavendel magst, probier doch auch mal meinen Schlummertrunk mit Kirschsaft und Lavendelsirup!

Melisse

Melissenblätter werden seit alters her für ihre beruhigende und schlaffördernde Wirkung geschätzt. Bewährt hat sich ihr Einsatz als Tee oder Extrakt vor allem bei nervös bedingten Einschlafstörungen. Wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit gibt es allerdings nicht. Der bekannte Melissengeist ist als Schlafmittel wegen seines hohen Alkoholgehalts wenig sinnvoll.

Passionsblumenkraut 

Die Passionsblume zählt zu den traditionell angewandten sanften Beruhigungsmitteln. Wie die Melisse wird sie vor allem bei nervös bedingten Einschlafstörungen und Unruhezuständen eingesetzt, oft in Kombination mit anderen Heilkräuterextrakten.

Johanniskraut 

Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt stimmungsaufhellend. Die Wirksamkeit von hochdosierten Extrakten ist wissenschaftlich gut belegt. Stehen die Ein- und Durchschlafschwierigkeiten in Zusammenhang mit einer depressiven Verstimmung, kann ein Johanniskraut-Präparat Linderung verschaffen.

Traubensilberkerze

Wurzelextrakte der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) können Hitzewallungen lindern. Sind diese die Hauptursache für die Schlafprobleme, verbessern sie unter Umständen auch die Nachtruhe.

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