Wechseljahre: Schlaflos durch die Nacht

Nacht für Nacht das gleiche Elend? Du wachst auf, schwitzt das Nachthemd nass, frierst, wälzt dich von einer Seite auf die andere und kannst ewig nicht mehr einschlafen? Damit bist du nicht alleine. Mindestens zwei von drei Frauen leiden während der Wechseljahre an Schlafstörungen. 

Tatsächlich sind Schlafprobleme ein mindestens ebenso typisches Symptom für die Hormonumstellung wie Hitzewallungen. Oft treten sie sogar schon Jahre vorher auf. Schuld daran ist vor allem der sinkende Progesteron-Spiegel: Das Gelbkörperhormon ist für seine entspannende, angstlösende, beruhigende und schlaffördernde Wirkung bekannt. Progesteron wird normalerweise nach dem Eisprung von der verbliebenen Eihülle, den sogenannten Gelbkörper, gebildet. Bleibt der Eisprung aus, fehlt uns also das „Chill-Hormon“.

Östrogen im Sinkflug

Der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren beschert uns darüber hinaus die bekannten „fliegenden Hitzen“, die bei vielen Frauen schwerpunktmäßig nachts auftreten. Klar, dass die Schweißausbrüche das Ein- und Durchschlafen erschweren. Ist man dann ohnehin schon wach, geht das Gedankenkarussell los. Oft kommen in der Lebensmitte eine ganze Menge psychischer Belastungen zusammen – die Kinder gehen aus dem Haus, in Partnerschaft und Beruf steht eine Neuausrichtung an, die Eltern werden vielleicht pflegebedürftig. Auch die Veränderungen im eigenen Körper können verunsichern und nächtliche Grübeleien fördern.

Melatoninmangel hält wach

Aber nicht nur der Rückgang der Sexualhormone raubt uns den Schlaf: Mit dem Alter nimmt auch unsere Melatonin-Produktion ab. Melatonin steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers. Es senkt den Blutdruck, den Energieverbrauch und die Körpertemperatur – zeigt dem Körper also an, dass es jetzt Zeit zum Schlafen ist. Wie viel von dem Hormon ausgeschüttet wird, hängt vom Auge ab: Fällt Tageslicht auf die Netzhaut, so drosselt die Zirbeldrüse im Gehirn die Melatoninbildung, bei Dunkelheit dagegen wird sie angeregt.

Die gute Nachricht: Wir können einiges dafür tun, dass unsere Nächte wieder erholsamer werden. Melatonin kommt auch in einigen Nahrungsmitteln vor, zum Beispiel in Kirschen, Cranberrys, Milch, Walnüssen und Pistazien. Pflanzenextrakte wie Lavendel, Baldrian oder Hopfen helfen, besser zur Ruhe zu kommen. Auch gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß ist manches Kraut gewachsen. Hier findest du die besten Tipps für erholsame Nächte in den Wechseljahren.

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