Machen die Wechseljahre dick?

Es lässt sich nicht leugnen: Mein Bauch war früher flacher. Offensichtlich ist mein Süßigkeitenkonsum in letzter Zeit doch zu sehr gestiegen. Wenn ich Stress habe, gefrustet bin oder in einem Kreativitätstief stecke, greife ich nur allzu gerne zur Schokolade. Eine typische Übersprungshandlung, würden Verhaltensbiologen sagen…

Oder? Sollten es doch die Wechseljahre sein? Man hört es ja von allen Seiten: Um die 50 stellt sich der Stoffwechsel um, der Energieverbrauch sinkt, das Gewicht steigt. Viele meiner Freundinnen klagen darüber, dass sie zunehmen, obwohl sie nicht mehr essen als früher. Die Wissenschaft bestätigt das – zumindest zum Teil. Eine Metaanalyse von über 200 Studien mit insgesamt mehr als einer Million Teilnehmerinnen belegte: Nach der Menopause stieg das Gewicht um durchschnittlich ein Kilogramm. Das ist eigentlich nicht viel, finde ich. 

Von der Birnen- zur Apfelfigur

Bemerkenswert war jedoch, dass der Bauchfettanteil um fast sechs Prozent wuchs, der Beinfettanteil aber um drei Prozent abnahm. Der Bauch wird also dicker, die Beine dünner. Mediziner sprechen dabei von einer zunehmend androiden, also männlichen Körperfettverteilung. Die geht, auch das belegen Studien, mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle einher. Grund dafür ist vermutlich der sinkende Östrogenspiegel im Blut.

Allerdings fanden die Forscher auch heraus, dass das Gewicht der meisten Frauen generell mit den Jahren zunahm. Nicht allein die Wechseljahre sind also schuld, wenn die Waage ein paar Kilo mehr anzeigt, sondern das Älterwerden an sich. Männer werden ja im Laufe der Zeit auch selten schlanker.

Ich werde meine Körpermitte auf jeden Fall im Blick behalten. Komplett auf Schokolade und andere Leckereien verzichten mag ich nicht. Aber ein bisschen mehr Bewegung täte sicher auch meiner Psyche gut…

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