Wie oft habe ich früher gehört, „Hast du deine Tage, oder was?“, wenn ich meinem Ärger über irgendetwas Luft gemacht habe. Meistens war das abwertend gemeint, weil jemand (in der Regel ein Mann) keine Lust hatte, sich mit meiner Kritik auseinanderzusetzen. Etwas Wahres lag aber trotzdem drin: Unser Hormonzyklus steuerte nicht nur allmonatlich den Eisprung und den Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut, sondern beeinflusste auch unsere Stimmung und unser seelisches Gleichgewicht. PMS – das prämenstruelle Syndrom – lässt grüßen…
Genauso spüren wir jetzt in den Wechseljahren oft deutlich, dass die Hormone Achterbahn fahren. Die sinkenden Östrogen- und Progesteronspiegel machen sich sowohl psychisch als auch physisch in ganz vielen Bereichen bemerkbar.
Sich das immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, kann viel zu unserer Entspannung beitragen.
Kein Grund für Selbstvorwürfe
Denn: Es ist kein Zeichen von mangelnder Selbstdisziplin oder sonst irgendwie deine Schuld, wenn in den Wechseljahren
- sich deine Figur verändert und dein Bauch dicker wird
- dein Bindegewebe schlaffer und deine Haut faltiger wird
- du nicht mehr so leistungsfähig wie früher bist
- du dich schneller gestresst fühlst
- du mehr Zeit zur Erholung brauchst
- deine Laune manchmal zu wünschen übrig lässt
- du weniger Lust auf Sex hast
- du vergesslicher wirst
Das alles ist zu einem großen Teil die Schuld der Hormone! Du kannst also gar nichts dafür, du musst dir keine Vorwürfe machen und darfst auch auf das Verständnis deiner Mitmenschen hoffen. Und: Viele psychischen und auch ein Teil der körperlichen Symptome verschwinden, sobald sich der Hormonstatus stabilisiert hat. Wir können also ruhig ein bisschen nachsichtiger mit uns und unseren Schwächen sein: Bald wird es besser.
Zeit für eine Kurskorrektur
Allerdings sind die Hormone auch in den Wechseljahren nicht an allem schuld. Wichtig ist, dass wir zu unterscheiden lernen: Fühlen wir uns überfordert, weil wir öfter mal eine Pause bräuchten – oder weil uns das, was wir machen, nicht mehr mit Zufriedenheit erfüllt? Sind wir weniger belastbar, weil uns die Glücksmomente im Leben fehlen? Kommt die sexuelle Lustlosigkeit vom Östrogenmangel oder von einer generellen Unzufriedenheit mit der Partnerschaft?
Dass wir in den Wechseljahren unsere Rolle neu definieren, manches in unserem Leben kritisch hinterfragen und alte Verhaltensmuster überdenken – das ist keine vorübergehende Folge der Hormonumstellung. Das ist ein gesunder Aspekt der Lebensmitte. Das bleibt!
Guten Morgen Clara
Du sprichst mir wirklich aus der Seele danke Dir dafür. Ich empfinde es als sehr anstrengend das sich mein Körper und ich sich an der einen oder anderen Stelle unmerklich verändert.
Das es viel länger dauert das eine oder andere Kilo wieder zu verlieren ist mir gut bekannt auch neige ich dazu mich bzw. meine mangelnde Disziplin dafür verantwortlich zu machen… bis mir auffiel das ein Apfel pro Tag nicht die Lösung ist.
Habe ich mich entspannt und versuche die Veränderungen in und mit mir als Chance zu sehen mich neu zu erfinden und ja das macht auch viel Freude.
Viele Grüße
Karin