Dass Männer nicht das starke Geschlecht sind – höchstens muskulär –, wissen wir inzwischen. Trotzdem können wir uns von den „Herren der Schöpfung“ einiges abschauen. Vor allem in Sachen Selbstbewusstsein.
Klar sind nicht alle Männer gleich. Aber tendenziell neigt das männliche Geschlecht doch sehr viel weniger zu Selbstzweifeln, Bescheidenheit und übertriebenem Harmoniebedürfnis als wir Frauen. Wie der 50-Jährige mit Bierbauch und Halbglatze, der im unerschütterlichen Glauben an seinen unwiderstehlichen Sex-Appeal einem jungen Mädchen nachpfeift. Oder der Kollege im Büro, der nur halb so viel leistet wie wir, aber immer laut „Hier!“ schreit, wenn es um Gehaltserhöhungen, Boni oder ein Lob vom Chef geht. Und wer nachts im Bett liegt und über vermeintliche Versäumnisse, Fehler und Missgeschicke des Tages grübelt, ist selten unser Liebster – nein, das sind wir. Der Göttergatte schlummert selig im Bewusstsein seiner Heldentaten. Wenn mal etwas nicht so gut lief wie geplant, hat er das spätestens beim Lichtlöschen abgehakt.
Weniger Selbstzweifel, mehr Selbstbewusstsein
Auch wenn er sich beim ehrlichen Blick in den Spiegel eingestehen muss, dass sein Haupthaar schon mal üppiger und sein Bauch schon mal schlanker war: Dass er damit weniger attraktiv oder begehrenswert sein könnte, dieser Gedanke liegt dem Manne fern. Männer werden schließlich mit grauen Schläfen nur interessanter. Sagt man.
Von so viel Selbstbewusstsein sollten wir uns hie und da eine Scheibe abschneiden: uns einfach mal selber loben, stolz auf unsere Leistungen sein, kleine Unzulänglichkeiten akzeptieren und es nicht immer allen recht machen wollen. Dafür sind Männer (nicht alle, aber viele) das beste Vorbild!
Liebe Clara,
es ist ja nicht so, dass wir Männer nicht auch einen Spiegel hätten und Probleme hätten festzustellen, dass das was wir da sehen weder besonders gut zu den Fotos aus unserer Jugendzeit passt (zum Glück) noch große Ähnlichkeit mit den Cover-Fotos der „Playgirl“ hat (bisschen schade). Eher schon hat es Ähnlichkeit mit den Fotos unseres Vaters in fortgeschrittenem Alter, und der sah damals auch nicht mehr so toll aus.
Aber vielleicht glauben Männer ja, dass es nicht unbedingt auf das Äußere ankommt, sondern auf die Inneren Werte und sich daher nicht allzu sehr um ihre „Platte“ grämen – und ja, wir wissen, dass nicht jeder Mann mit wenig Haaren automatisch wie Bruce Willis aussieht.
Das gilt übrigens auch für euch, unsere Frauen: Ich finde sehr schade, wenn ihr euch für nicht mehr attraktiv haltet, nur weil ihr ein paar Falten mehr im Gesicht habt. Hey, was solls. Ihr seid immer noch ihr selber und wir lieben nicht nur euer Äußeres. Mit etwas Glück habt ihr ja euren Witz, Charme und Lebenslust von früher erhalten. Und intelligente Gespräche kann man mit euch sicherlich auch noch führen, zumindest solange es noch nicht auf die 90 zugeht…
Ach ja, und wenn es mit dem Einschlafen nicht klappt … einfach nochmal den Blogeintrag zu dem Thema lesen 😉
Viele Grüße,
Thomas
Lieber Thomas,
wie schön, dass ich auch einen Mann zu meiner Leserschaft zählen darf😉
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte! Natürlich lieben auch wir unsere Männer mit mehr Bauch und weniger Haaren genauso wie vorher. Und interessante Gespräche können wir hoffentlich auch noch mit 90+ führen (vorausgesetzt, es kommt uns keine Demenz dazwischen 😰).
Herzliche Grüße, Clara