Mal ehrlich: Jung sind wir nicht mehr. Das ist eine Tatsache, an der selbst noch so teure Kosmetika, die geschicktesten Friseure oder gar Schönheitschirurgen nichts ändern können.
Aber alt? Alt fühle ich mich auch nicht. Obwohl: Manchmal schon. Wenn ich nachts schweißgebadet im Bett liege und darauf warte, dass diese schrecklichen Hitzewallungen ein Ende nehmen. Beim morgendlichen Blick in den Spiegel. Oder wenn ich merke, dass ich als Mutter ausgedient habe und im Leben meiner Kinder bestenfalls noch eine unbedeutende Nebenrolle spiele.
Aber wenn ich mir die Teens und Twens in meinem Bekanntenkreis so anschaue, stelle ich fest: Jung möchte ich heute eigentlich auch nicht mehr sein. Da dreht sich so vieles um Oberflächlichkeiten, da gibt es so viele Ungewissheiten, so viele Ansprüche, denen sie gerecht werden sollen.
Zu alt für Selbstoptimierung, zu jung für Langeweile
Spätestens mit 50 sind wir
- zu alt dafür, es jedem recht machen zu wollen
- zu alt für faule Kompromisse, bei denen unsere eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben
- zu alt für falsche Bescheidenheit
- zu alt für Selbstoptimierungswahn
- zu alt dafür, jedem „wohlmeinenden“ Ratschlag von Menschen zu folgen, die meinen uns sagen zu müssen, wie wir unser Leben leben sollen
- zu alt dafür, unsere Wünsche und Ziele auf die lange Bank zu schieben
- aber zu jung für Langeweile und Langweiler
- zu jung für eingefahrene Gewohnheiten
- zu jung dafür, nicht von jedem Tag unseres Lebens das Beste zu erwarten
- zu jung dafür, nicht nochmal etwas völlig Neues anzufangen – sei es beruflich oder in Beziehungen zu anderen Menschen
Wir sind jetzt genau im richtigen Alter, um unser Leben selbst in die Hand zu nehmen!
Ich bin Ü50 und das ist gut so.
Ich freue mich auf eure Ergänzungen der Liste!
