Wechseljahre nerven. Nicht alle, aber doch die meisten Frauen. Hitzewallungen, Schlafprobleme, unberechenbare Blutungen, miese Stimmung und Nebel im Kopf – das sind nur ein paar der typischen Beschwerden, die die Hormonumstellung mit sich bringen kann. Wann ist endlich Schluss damit? Wann kommt endlich die Menopause, also die endgültig letzte Blutung?
Hat die Menstruation erst einmal aufgehört, ist das Ende der Wechseljahre absehbar. Allmählich gewöhnt sich der Körper an das neue Hormongleichgewicht auf niedrigem Niveau, die Beschwerden lassen nach. In einer großen US-amerikanischen Studie waren die Hitzewallungen als typischstes Symptom im Mittel viereinhalb Jahre nach der letzten Blutung verschwunden. Wann die Menopause war, lässt sich aber erst im Nachhinein feststellen – wenn zwölf Monate lang keine Blutung mehr aufgetreten ist. Dann beginnt die sogenannte Postmenopause, die dritte und letzte Phase der Wechseljahre.
Mit Anfang 50 ist meistens Schluss
Im Durchschnitt ist das mit 51 bis 52 Jahren der Fall. Aber was heißt schon Durchschnitt? Bei etwa einer von hundert Frauen versiegt die Periodenblutung schon vor dem 40. Lebensjahr. Mediziner sprechen dann von einer vorzeitigen Menopause. Etwa ebenso häufig – oder vielmehr selten – kommt es vor, dass selbst mit 60 noch Blutungen auftreten. Aber bei rund der Hälfte ist eben mit 52 Jahren Schluss. Meistens kündigt sich das nahe Ende durch ungewöhnlich starke und unregelmäßige Blutungen an. Manchmal setzt die Periode auch für ein paar Monate aus und meldet sich dann noch einmal zurück. Dieses Wechselspiel kann sich unter Umständen ein paar Jahre hinziehen 🙁
In welchem Alter die Eierstöcke endgültig ihre Arbeit einstellen, ist zum großen Teil veranlagungsbedingt. Wenn deine Mutter schon mit Mitte 40 ihre letzte Regelblutung hatte, wird es bei dir vermutlich ebenfalls relativ früh soweit sein. Aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen. Raucherinnen kommen im Durchschnitt ein bis zwei Jahre früher in die Wechseljahre. Grund dafür ist vermutlich eine reduzierte Durchblutung der Eierstöcke. Auch Untergewicht oder Diabetes können das Ende der Hormonproduktion beschleunigen. Regelmäßiger Sex scheint die Menopause einer Studie zufolge dagegen eher zu verzögern.
Nach einer Krebserkrankung können die Eierstöcke durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung in jedem Alter so geschädigt werden, dass dauerhaft keine Eizellen mehr reifen. Das bezeichnet man als künstliche Menopause. Das Gleiche gilt für eine operative Entfernung der Eierstöcke. Danach setzen die Wechseljahre auch bei jungen Frauen meist sehr plötzlich ein und sind oft mit starken Beschwerden verbunden.
Hormonelle Bestimmung der Menopause
Bei Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, funktionieren die Eierstöcke in der Regel weiterhin normal. Allerdings gibt es natürlich keine Menstruationsblutung mehr. Wann die Hormonproduktion zu Ende geht, ist deshalb schwer festzustellen. Statistisch ist das ein bis zwei Jahre früher der Fall als bei Frauen mit einer Gebärmutter – vermutlich infolge operationsbedingter Gefäßverschlüsse, die die Durchblutung der Eierstöcke verringern. Der Beginn der Postmenopause lässt sich bei Frauen ohne Gebärmutter durch eine Hormonuntersuchung erkennen: Liegt der FSH-Spiegel zweimal im Abstand von sechs Wochen über 30 IU/ml, kann man davon ausgehen, dass die Eierstöcke keine Eizellen mehr produzieren.
Auch bei Frauen, die die Pille oder ein anderes Hormonpräparat nehmen, ist es nicht so einfach, den Zeitpunkt der Menopause zu bestimmen. Denn die zugeführten Sexualhormone halten den Zyklus oft selbst dann noch eine Weile aufrecht, wenn gar kein Eisprung mehr stattfindet. Die Hormonspirale dagegen kann die Blutung unterdrücken, obwohl weiterhin Eizellen reifen. Auch hier hilft bei Bedarf eine FSH-Messung, Klarheit zu schaffen. Wichtig kann das zum Beispiel sein, wenn du mit der Verhütung aufhören möchtest.
Denn klar – auch das ist ein Vorteil der Menopause: Nie mehr verhüten, nie mehr PMS, nie mehr durchweichte Binden oder auslaufende Tampons. Und: das nahende Ende von Hitzewallungen, Nachtschweiß und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Grund zu feiern, oder? Wann steigt deine Menopausen-Party?